Heute, Probleme mit dem Fahrrad in einem holsteinischen Dorf. Ich schraube schwitzend am Sattelträger. Die Sonne brennt! Ein Einheimischer kommt vorbei. „Moin“, sagt er und guckt neugierig. „Moin“, sage ich und schraube weiter. Er kommt langsam näher, sein Hund schnüffelt an mir. Ich muss wohl gut riechen. Für Hunde. „Kaputt“, sagt er und schaut mich an. Ich schwitze und sage „ja, kaputt“. Er stellt sich neben mich und guckt interessiert, wie ich mich abrackere, so ohne passendes Werkzeug. Er schweigt lange während der Hund maximal einen Meter von mir entfernt an den Zaun pinkelt. Ich schwitze und merke langsam irgendetwas in mir hochsteigen, was raus will. Der Mann beugt sich runter und schaut mir auf die Finger. „Wird so nix ohne Werkzeug“, sagt er dann und zündet sich eine Zigarette an. Ich koche innerlich. „Ja, ist echt scheiße“, sage ich und ärgere mich gleichzeitig über diese blöde, meinem Intellekt nicht voll entsprechende Bemerkung. Er bleibt ungerührt und sagt nichts. Schaut nur. Der Hund schnüffelt wieder an mir. Wir drei schweigen uns an, während ich weiter verzweifelt versuche, das Problem zu lösen. „Tscha“, sagt der Mann nach ner Weile „dann werd ich mal wieder“. „Schönen Sonntag noch“ presse ich aus mir raus. „Jo“ sagt er. Und geht. Als er 20 Meter weg ist dreht er sich um und ruft „Hau mit dem Hammer drauf, das hilft immer“ und grinst. Ich habe keinen Hammer, ich stehe mit meinem kaputten Fahrrad in einem holsteinischen Dorf am A… der Welt…
