erreichte mich heute. Wer das ist? Das ist die „Leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Berlin“, also neudeutsch die Spitzenfrau meiner Kirche. Es ist der erste Brief von ihr, den ich bekomme, der erste Brief meiner Kirche, in dem es nicht um Spenden, um Politik oder…um Spendenquittungen geht. Wegen meines notorisch schlechten Gewissens wegen meines bescheidenen (Beamten-) Wohlstandes spende ich reichlich. Aber das ist nicht das Thema.
Das Thema des Briefes ist ein Neujahrswunsch, ein Dank, weiter der Minderheit evangelischer Christen in Berlin anzugehören, und ein Nachdenken über Spuren, Spuren, die wir finden, die uns trösten, weil, da ist ja noch wer vor uns gegangen, das macht Mut, nimmt die Angst, auch vorm Sterben… Spuren, denen wir folgen können und Spuren, die wir im neuen Jahr selbst hinterlassen können, z.B. durch Besuche Einsamer, Betreuung von Kindern, Hilfe für Obdachlose etc., denke ich.
Also ich fand den Brief gut, hebt er sich doch wohltuend von dem pseudo-christlich-ökologischen-sozialpädagogischen Politmüll Göring-Eckardtscher Prägung ab, der uns zunehmend überschwemmt.
Wenn Kirche für Toleranz, für Freiheit auch des Glaubens und Denkens, für körperliche Unversehrtheit und für christlich-soziales Engagement eintritt, wenn sie ein Hort der Suchenden und Fragenden, der Zweifelnden, Hilfebedürftigen, Ängstlichen, Mutigen, Helfenden und der Spuren Hinterlassenden, aber auch der Fröhlichen, Lebensbejahenden, Optimistischen ist, denn wir haben allen Grund dazu, dann bleibt sie meine Kirche.
Als Kirche der Intoleranz, des Ladenschlusses und des Ökopreises und der Parteipräsidien etc. verbanne ich sie ins Jenseits.
p.s. Ja klar, es war ein Massenbrief, den haben alle Evangelischen bekommen, nicht nur ich, aber spätestens seit der Bergpredigt wissen wir, dass Botschaften, die an viele gehen, dadurch nicht falscher werden…;-)
p.s. 1 Nee, es lag kein Überweisungsträger bei…echt. Das ist einfach einmalig!!